Maladers 2004/1


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Maladers
 

  Maladers (18.- 23. April 2004) war mein drittes Bergwaldprojekt. Nach dem Abschluss meines Studiums Anfang April, war es genau das was ich brauchte. Statt Bibliothek, Schreibtisch und Bücher, eine Woche an der frischen Luft bei körperlicher Arbeit, sorgen- und terminfrei.  
     
 

Besser hätte ich es nicht treffen können, denn es war eine herrliche Woche. Wettermäßig war es mein bisher schönstes Projekt (- in anderer Hinsicht war jedes in sich einzigartig). Nach Schneeregen am Montag schien bis Freitag Abend die Sonne!! Dabei habe ich den Schneeregen genauso genossen wie die warmen Tage.

 
     
  Auch diesmal waren viele interessante und nette Menschen zusammengekommen. Neben dem Projektleiter Martin, Förster Thomas und den Spitzenköchinnen Silla und Meggie, waren Jac aus den Niederlanden, Justin, der in Frankreich studierende Ire sowie Sibylle, Janine, Bettina, Beat (Bergwaldzivi), Marco, Silvia (Gruppenleiterin), Judith und Kurt aus der Schweiz, Thomas, Daniel, Tom, Ines, Micha(el), Boto, Manfred, Silvia und ich aus Deutschland dabei. Mit uns im Wald gearbeitet haben hauptsächlich die Forstleute Remo, Guido und Praktikant Chris.
   
Lüen
  Ebenso wie in Malans, haben wir hier in einer Zivilschutzanlage übernachtet. Da sie am Anfang noch nicht geheizt war, glich sie in den ersten Tagen einem Eisschrank. Dagegen wurde mit einem riesigen Heizlüfter angegangen, der mir dann gleich auch noch als Fön gedient hat :-)  
     
  Am Sonntag kamen wir bei strahlendem Sonnenschein an und wurden von Martin begrüßt. Nach kurzer Einführungs- und Vorstellungsrunde bei der auch Förster Thomas dabei war, gab es Abendessen und im Anschluss hat Martin den immer wieder interessanten Vortrag über das Bergwaldprojekt und das Ökosystem "Wald" gehalten. Der Vortrag fand im über dem Bunker liegenden Schulhaus satt. Das war schööön, denn im Gegensatz zur Zivilschutzanlage war das Schulhaus geheizt!!  
Castiel
   
  Im Anschluss hat uns Thomas grob die Arbeiten für die Woche vorgestellt. Das fing ungefähr so an: "Also morgen... müsst Ihr durch einen Tunnel... Es kommt so alle Stunde ein Zug. Nehmt eine Taschenlampe mit, lauft zügig und bleibt zusammen. Ja, es wird schon eng im Tunnel, wenn ein Zug kommt."
Für den Fall, dass wir die Tunneldurchquerung schaffen würden, sollten wir Flächen räumen, um dann 600 Eichen und 300 Ahorne zu pflanzen und Einzelschütze aufzustellen ;-)
Erfreulicher Weise mussten wir dann aber doch nicht auf gut Glück laufen, sondern die Forstleute haben immer vorher bei der Bahn angerufen, um zu fragen, ob ein Zug kommt - phuu! Überhaupt ging bei diesem Projekt ohne Telefon gar nichts.
 
     
  Es war unglaublich was uns alles geboten wurde. Wir durften nicht nur Bäume pflanzen, sondern am Mittwoch sogar die Arbeit liegen lassen, um uns anzusehen wie mit dem Heli Holz aus dem Wald holt wird. Guido alias "Schumi" (das ist als uneingeschränktes Lob gemeint) hat uns wie immer in Windeseile und mit Präzision sicher an den entsprechenden Ort gefahren. Auch am nächsten Tag durften wir früher aufhören, damit wir beim Holzrücken per Pferd zuschauen konnten. Die beiden Männer mit ihren Pferden haben sich dann auch noch Zeit genommen uns alles genau zu erklären. Da wir nun eh schon unterwegs waren, hat Martin im Anschluss gleich noch die eigentlich für Freitag vorgesehene Exkursion mit uns gemacht. Es gab viel zu sehen. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch "meine erste Lerchenblüte", der Schreitbagger (den wir leider nicht mehr in Aktion erlebt haben) und die Vielzahl der Projekte, die hier mutig angegangen werden.

Aber damit noch nicht genug. Am Freitag, hatten wir um 13 Uhr alle Pflanzen gesetzt und dann durften wir uns noch das Wasserkraftwerk unterhalb von Lüen anschauen. Um 16 Uhr hat uns der Bürgermeister von Lüen zum Dank für unsere Arbeit auf ein Getränk in einer Wirtschaft in Maladers eingeladen. Aber es hörte immer noch nicht auf. Am Abend hat uns Thomas dann noch im Namen der Gemeinden eine mit den Wappen des Kreis Schanfigg bedruckte Stofftasche überbracht, die ein frischgebackenes hausgemachtes Birnenbrot und eine Flasche "Röteli" (Likör aus getrockneten Kirschen) enthielt. Mein Fazit: Wir wurden hier komplett verwöhnt!
 
Graubünden
 
     
 

Fazit von Förster Thomas: "Die Qualität der Arbeit war gut....."
Das ABER wurde zwar nicht ausgesprochen, war jedoch nicht zu überhören ;-)

Dafür habe ich sehr viel über den Wald und die Forstarbeit gelernt und Dinge gesehen, die ich nicht missen möchte.

 
   
Calfreisen
  Die in dieser Woche meistgestellte Frage auf schweizer Seite war glaube ich: "Muss i Hochdütsch rede?"  
  Antwort der Kollegen: "Joo, sonscht verstön die's nüt. Aber wenn des mal aagfange hesch, de'no bringsch es fast nümmi weg!" :-)  
     
  Überhaupt habe ich in dieser Woche so viel gelacht wie schon lange nicht mehr! Nicht zuletzt wegen Remo und seinem stinkenden Gamskopf.  
     
Bilder Die kann ich hoffentlich bald nachreichen.  
     
Link Ein interessanter Bericht über die Forstwirtschaft in Maladers findet sich unter http://www.mypage.bluewin.ch/HolzWurm/  
       
       
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  erstellt am 25. April 2004 - zuletzt geändert 26. Mai 2004